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Die alte Kaiserstrasse...

...von Kollmann über Lengstein- Ritten nach Bozen.

Der Weg über den Ritten ist sehr alt. Er reicht in die früheste Zeit zurück.
Wer vom mittleren Eisacktal nach Bozen gelangen wollte, musste über den Ritten. Denn durch die Schlucht des Eisacks führte damals noch kein Weg.

Die alte Kaiserstrasse wurde hauptsächlich von Adeligen, Bischöfen und Kaisern mit Gefolge genutzt. Sie überquerten den Ritten, um zur Kaiserkrönung nach Rom zu gelangen.
Im Jahre 1027 war es Kaiser Konrad II., der bei seiner Rückkehr aus Italien am Ritten Halt machte und in Lengmoos eine bekannte Verleihungsurkunde unterzeichnete.

An der Kaiserstrasse gewann besonders Lengstein an Bedeutung.
Im Jahre 1177 bewilligte Kaiser Friedrich I. in Lengstein dem Kloster Neustift bei Brixen einen Jahrmarkt.
Lengstein gehörte damals zu den großen Wallfahrtsorten, die der hl. Ottilia geweiht waren. Besonders Bischof Hartmann förderte die Ottilienverehrung, die bei Augenleiden angerufen wurde.
Erwähnenswert ist auch die Kirche St. Verena in Rotwand und St. Andreas in Antlas. Die Kirchenfelsen zählen zu den beeindruckendsten Urzeitlandschaften Südtirols.

Aber nicht nur Reste des alten Kaiserweges sind Zeugen der Vergangenheit. Es gibt viele andere Spuren, so z.B. die Kirche zum Hl. Nikolaus in Mittelberg. An der Südseite der Kirche ist unterhalb des Kirchenpatrons ein Fuhrmann mit einer Weinladung zu sehen. Der nebenstehende Christophorus gilt auch hier als Patron der Reisenden.
Wichtig für die Reisenden waren die alten Gaststätten mit den Stallungen für die Pferde.
In Lengstein war das der historische Gasthof „Schwaiger“, wo viele Pilger eine Rast einlegten.

Heute ist die Kaiserstrasse auf weite Stecken durch Strassen ersetzt oder ganz zerstört.
Von Kollmann nach Saubach sind noch Abschnitte in ihrer Ursprünglichkeit erhalten.